2015

Im Gottesdienst Ende Februar, bei der Konfirmation im März, am Ostersonntag im April und beim Erntebittgottesdienst im Juni gestaltete der Kirchenchor die Gottesdienste mit verschiedensten Chorstücken mit.

Musik von J.S. Bach ebenso wie die brandneuen Lieder aus dem Kirchentagsliederbuch.

Einige Sänger/innen waren beim Klang des Südens, dem Eröffnungsabend des Kirchentags am 3. Juni in Stuttgart dabei, um mitzusingen beim großen Chor mit 4000 Sängern/innen auf 9 Bühnen und die begeisternde Stimmung mitzuerleben.

 

Klang des Südens

 

Nach dem mehrtägigen Ausflug im vergangenen Jahr zum Chorfest nach Leipzig, also diesmal Kirchentag in Stuttgart. Direkt vor der Haustür. Zur Eröffnung und Klang des Südens wollen wir auf jeden Fall hin und besuchen im Vorfeld auch eine Chorprobe in Heilbronn. 

Mit 17 Sängern/innen aus den Chören Gellmersbach, Eberstadt, Ellhofen und Sontheim schließen wir uns der großen Gruppe aus Neuenstadt an, sehr bequem mit dem Reisebus nach Bad Cannstatt zu fahren, dann eine Station mit der S-Bahn.

Am Hauptbahnhof ist schon ein bisschen Kirchentagsgedränge, alles ist gut ausgeschildert, junge Leute in leuchtenden Westen weisen den Weg, von Stuttgart 21-Baustelle kaum was zu merken.

 

Wir sind auf der kleineren Bühne 1 im oberen Schlossgarten eingeteilt, herrlich umgeben von großen Bäumen neben dem Eckensee. Mehrere Hundert Sänger/innen finden sich an unserer Bühne ein.

Jetzt ist erst mal Chorprobe mit Sound-Check angesagt. Besser als erwartet finden wir die Einsätze und finden als Chor zusammen. Der ganze Auftritt ist minutiös getaktet, exakt um 22.27 Uhr werden die Glocken läuten, da muss der Chor fertig sein. Die Vorfreude auf den Abend steigt. Ein Hallo mit Chorleuten, die wir von Leipzig her kennen an unserer Bühne.

 

16.30 Uhr Zeit zur freien Verfügung. Die Verpflegungs-Stände des „Abend der Begegnung“ anschauen, die dürfen aber leider erst nach dem Gottesdienst verkaufen, also beglücken wir den Stuttgarter Einzelhandel. An der Königstraße ist zeitweise kaum ein Durchkommen möglich, so viele bewegte Menschenmassen. Die ganze Innenstadt ist in Bereiche eingeteilt, farblich markiert, Allgäu und Bodensee, Unterland, Hohenlohe, Schwäbischer Wald....

Um 18.15 Uhr Eröffnungsgottesdienst am Schlossplatz, Rotebühlplatz und Marktplatz. Mit Tausenden drängen wir uns am sonnigen Schlossplatz, um einen schmalen Blick auf die große Leinwand zu ergattern. Trotzdem natürlich bewegend die gemeinsamen Lieder, die Predigt zum Kirchentagsthema „..damit wir klug werden“ von Landesbischof Frank Otfried July.

 „Der Bischof betonte, der Kirchentag solle zwar Klugheitsregeln für das Zusammenleben in unserem Land suchen und finden, aber „wenn das alles wäre, dann wäre der Kirchentag allein ein Klugheitskongress“. Es gehe aber darüber hinaus darum, die „Herzensweisheit des Glaubens“ zu erlangen, betonte July. Das bedeute „schwäbisch gesagt: Ein Glaubenscleverle werden“, erklärte augenzwinkernd der Bischof und erntete Gelächter und Applaus. Wir sollten uns nicht einbilden, wir seien schon klug, während „Tag für Tag Menschen im Wassergrab des Mittelmeeres oder auch in Südostasien versinken und Flüchtlinge weltweit herumirren“, so July.“

Nach dem Gottesdienst sind Hunderttausende Besucher/innen auf dem Weg, hat es den Anschein. Trotzdem zwischendurch immer wieder überraschende Begegnungen mit Menschen, die man länger nicht gesehen hat.

Überall leckere regionale Essensangebote von den Kirchengemeinden, Spiel- und Bastelangebote. Es ist kaum möglich, sich alles anzuschauen.

Um 21.30 Uhr Treffen an unserer Bühne am Schlossgarten. Die Band ist dort noch voll zu Gange. „Geil, geil, geil“ schallt es uns entgegen-hä? Sind wir auf dem Kirchentag?

Punkt 22 Uhr stehen wir alle auf unseren Plätzen, Bläsermusik, Volkslieder, Lobe den Herren mit Tausenden Kehlen (alle Gäste singen mit!!), Band-begleitete neue Kirchenlieder, Gospel, für jeden Geschmack was dabei. „Kein schöner Land“ am Eckensee unter alten Bäumen mit hunderten Glühwürmchen in der Luft, das ist schon fast kitschig. Dann Abendsegen, gemurmelte Psalmworte, „Nun ruhen alle Wälder“ im Kerzenmeer mit allen zusammen, bis in die Bahnsteige der S-Bahn sind wir begleitet mit „Laudate omnes gentes“ - Kirchentagsstimmung pur.

 

Nach den Sommerferien wird es weitergehen mit der Vorbereitung zum Erntedankfest am 4. Oktober in unserer Leonhardskirche in Gellmersbach, mit den Proben zum Reformationsfest in der Heilbronner Kilianskirche am 31. Oktober und mit der Adventskantate „Machet die Tore weit“ von Heinrich Schütz ,die am 2. Advent in Gellmersbach und am 3. Advent in der Ulrichskirche in Eberstadt gemeinsam mit dem Eberstädter Kirchenchor aufgeführt wird.